Kokereien

Kokereien
In Kokereien wird aus Kohle Koks erzeugt. Für diesen Vorgang wird die Rohkohle in einem Koksofen auf über 1000 Grad Celsius erhitzt, damit die gasförmigen Bestandteile der Kohle ausgasen - eine Form der Destillation. Nach etwa einem Tag wird der Koks aus dem Koksofen herausgeholt und zur Weiterverarbeitung, z.B. zur Verfeuerung in Hochöfen, abgelöscht. Die während des Destillationsprozesses erzeugten Gase werden in den Chemieanlagen der weißen Seite weiterverarbeitet und zur Energieerzeugung genutzt.
Kokereien bestehen grob gesagt aus zwei Bereichen: der schwarzen Seite, bestehend aus den Koksöfen und den zugehörigen Maschinen und Anlagen, und der weißen Seite, auf der die während des Verkokungsvorganges entstehenden Kokereigase und anderen Nebenprodukte weiterverarbeitet werden.
Die Koksöfen einer Kokerei sind in sogenannten Ofenbatterien gruppiert und bestimmen das Aussehen einer Kokereianlage. Eine Koksofenbatterie besteht aus einzelnen nebeneinander aufgebauten Koksöfen, die relativ hoch (bis 5 Meter), sehr lang (bis 20 Meter), jedoch sehr schmal (ca. einen halben Meter) sind. Eine solche Koksofenbatterie besteht oft aus bis 100 Öfen. Auf der Ofendecke fährt ein Befüllungswagen, der Rohkohle aus einem turmförmigen Kohlebunker, der sich über der Ofenbatterie erhebt, in die einzelnen Koksöfen befördert. Nach Ablauf der Garzeit des Kokses werden die Ofentüren an den beiden Schmalseiten des Koksofens geöffnet, und der Kokskuchen wird vom Drückwagen mittels einer Stange von der Länge des Ofens durch einen auf der gegenüberliegenden Seite des Koksofens stehenden Kokskuchenführungswagen in den Kokswagen gedrückt. Dieser Kokswagen befördert den 1000 Grad heißen Koks zum Abkühlen entweder unter einen Löschturm, in dem der Koks mit Wasser gekühlt wird (was zu den charakteristischen regelmäßig von Kokereien ausgestoßenen Wasserdampfwolken führt - die sogenannte Naßkühlung), oder in die Kokstrockenkühlanlage. Diese Trockenkühlanlagen werden jedoch nur selten eingesetzt, da der zur Anwendung kommende Kühlprozeß schwierig zu handhaben ist. Die letzte Kokerei in Deutschland, die eine solche Kokstrockenkühlanlage besaß, war die Kokerei August Thyssen in Duisburg.
Beschreibungen
Bildergalerien
Kokerei Kaiserstuhl Kokerei Kaiserstuhl Querschnitt
Kokerei Kaiserstuhl Galerie
Zentralkokerei Hansa Zentralkokerei Hansa

Kokereien im Ruhrgebiet

Momentan (Stand Ende 2003) sind die folgenden Kokereien im Ruhrgebiet noch in Betrieb:

  • Kokerei Prosper
  • Kokerei Schwelgern
  • Kokerei Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM)

Die folgenden Kokereien sind kürzlich außer Betrieb gegangen oder befinden sich gerade im Abbruch:

Einige der früheren Kokereien werden teilweise erhalten. Hervorzuheben ist jedoch daß langfristig keine Kokerei komplett erhalten werden wird, sondern leider nur Teile davon, die keinen Gesamteindruck des vollständigen Kokereiprozesses mehr werden geben können:

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